Du hast es geschafft. Deine erste Kooperation als Blogger, steht in ihren Startlöchern. Doch ohne Erfahrung und Routine, gestaltet sich der letztendliche Ablauf einer gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen Blogger und Unternehmen bzw. Marke, als durchaus kniffelig. Das Ziel einer jeden Kooperation, sollte immer die gegenseitige Zufriedenheit der Vertragspartner sein. Damit sich dieser Zweck erfüllen kann, erklären wir dir in diesem Blogbeitrag jeden wichtigen Schritt zum professionellen Abschließen einer Kooperation. So wirst du selbst bald zu einem Profi auf dem Gebiet und kannst mit gutem Gefühl in deine ersten Kooperationen starten.
1. Du bekommst eine Kooperationsanfrage per Mail
Hier verbirgt sich schon die erste wichtige Lektion. Eine professionelle Kooperationsanfrage erfolgt per Mail, nicht per Instagram Direct Messenger. Es ist für beide Seiten um einiges seriöser die gesamte Kommunikation über E-Mail abzuwickeln. Nachdem du eine Nachricht eines möglichen Kooperationspartners erhalten hast, solltest du dir die Website, den Instagram Kanal sowie das Produkt ansehen, für das du werben sollst. Dabei sind die wichtigsten Fragen, die du dir stellen musst:
- Kennst du das Produkt bereits?
- Passt das Produkt zu dir und deinem Account?
- Ist die Authentizität gegeben, um das Produkt bewerben zu können?
Erst wenn du zu 100% hinter dem Produkt stehst, solltest du eine Kooperation in Betracht ziehen. Falls du das Produkt, das Unternehmen oder die angebotene Dienstleistung nicht kennst, musst du dir selbstverständlich erst eine Probe zuschicken lassen, um diese zu testen. Demnach stellt die Frage nach einem Testprodukt in deiner ersten E-Mail an den Kunden.
Beispielmail:
Hallo xy,
vielen Dank für deine Anfrage! Ich kenne das xy Produkt bereits und wäre gerne Teil der Kampagne. Könntest du mir eine Übersicht der Leistungen und ein Briefing zukommen lassen? Dann kann ich dir gerne ein Angebot zukommen lassen.
Ich freue mich von dir zu hören!
Liebe Grüße,
xy
2. Abstimmung
Der zweite Schritt befasst sich mit den allgemeinen Rahmenbedingungen rund um die Produktwerbung. Du musst den Kunden fragen, was genau beworben werden soll und wie lange. Auch die genauen Vorstellungen rund um die geplante Kampagne sind wichtig für dich. Informiere dich, um was es in der Kampagne genau gehen soll und welche Leistungen von dir als Kooperationspartner verlangt werden. Falls dir die Antwort und die Vorstellungen des Unternehmens nicht zusagen, kannst du natürlich Gegenvorschläge einbringen und eigene aktive Ideen kommunizieren. Du weißt selbst am allerbesten was zu dir und deinem Account passt und solltest diese Vorstellungen auch vor der Marke offen vertreten können. Ein Tipp von uns: Verlange immer erst das Briefing (möglichst in PDF), bevor über die Vergütung gesprochen wird. Das schützt dich später vor bösen Überraschungen und du stehst automatisch auf der sicheren Seite.
3. Budgetverhandlung
Du weißt nun was für Leistungen von dir erwartet werden und wie viele Postings auf dich zukommen. Nun geht es um deine Preisvorstellung. Diese berechnest du dir anhand der Arbeit, die vor dir liegt. Es ist nicht unüblich ein Gegenangebot deines Kooperationspartners zu erhalten. Möglicherweise möchte die Marke Geld sparen oder hat nur ein gewisses Budget für dich oder die Kampagne eingeplant. Diese Situation solltest du dir vorher bewusst machen und daher schon vorab eine eigene Schmerzgrenze festlegen, was deine Vergütung betrifft. Natürlich solltest du diese erstmal für dich behalten. Wenn ihr euch beide für ein Budget festlegen konntet und beide Parteien zufrieden sind, folgt der nächste Schritt.
4. Vertragsaufsetzung
Das A und O, um sich innerhalb einer Kooperation auf beiden Seiten absichern zu können, ist der Vertrag. Diesen bekommst du bestenfalls vom Unternehmen gestellt. Das gründliche Lesen sowie das Besprechen, für dich noch unstimmiger Punkte per E-Mail, sollte unbedingt erfolgen. Achte dabei vor allem auf:
- Nutzungsrechte der Bilder: Wurden diese abgesprochen bzw. vergütet? Für was darf das Unternehmen deine Bilder verwenden? (Trittst du die Rechte komplett ab und erhält das Unternehmen volle Nutzungsrechte, können deine Bilder in Deutschland auf allen Bushaltestellen tapeziert werden und du bekommst keinen Cent.)
- Bezahlung
- Freigabe der Bilder
- Versteckte Paragraphen: Ist im Vertrag ein Paragraph versteckt, der besagt, dass du eine Mindestanzahl von Impressions und Likes erreichen musst?
- Konkurrenzsperre: Ist ein Zeitraum festgelegt wie lange du mit keinen Konkurrenzprodukten oder -unternehmen arbeiten darfst? Welche Produkte beinhaltet dies und wurde das kommuniziert und vergütet?
- Korrekturschleifen: Wie viele sind ausgemacht? Wir empfehlen dir nicht mehr als zwei auszumachen, denn sonst hast du zu viel Arbeit, die on top vergütet werden muss.
5. Contentproduktion
Wenn der formelle Teil abgeschlossen und für beide Parteien einstimmig geklärt wurde, kommt es zu dem wohl schönsten Teil der Kooperation – die kreative Umsetzung und die letztendliche Contentproduktion. Dabei solltest du dich am Briefing orientieren und das Bild authentisch umsetzen, damit es zu dir und deinem Account passt.
6. Bilderfreigabe
Bei bezahlten Kooperationen ist das eine übliche Maßnahme. Der Kunde möchte das Bild gerne vorab sehen, um zu kontrollieren ob alle Abstimmungen umgesetzt wurden. Auch die Caption des Bildes ist für den Kooperationspartner wichtig – ist alles richtig erklärt, verlinkt und wurden die richtigen Hashtags gesetzt? Diese Abstimmung sollte bestmöglich zwei Tage vor der letztendlichen Veröffentlichung ablaufen.
7. Go live!
It´s Showtime! Dein Bild und produzierter Content geht am vereinbarten Tag bzw. Zeitraum online. An die vorab besprochenen Zeiten musst du dich natürlich halten.
8. Nachbesprechung / Reporting
Die Nachbesprechung ist ein wichtiger Schritt um Feedback auszutauschen sowie über Positives wie auch ggf. Negatives zu sprechen. Innerhalb der Nachbesprechung werden dem Kunden außerdem die Insights des Bloggers zugesandt. Das sind Screenshots mit allen Informationen und Zahlen zu dem produzierten Content, wie Stories, Postings oder Nachrichten von Followern, die sich das Produkt bzw. die Dienstleistung nachgekauft haben. Dem Kunden, wie natürlich auch dir selbst, wird hiermit belegt, dass die Kooperation gut gelaufen ist und du gute Arbeit geleistet hast.
9. Rechnungsstellung
Der letzte Schritt einer Kooperation ist die Stellung einer Rechnung, damit du für deine Arbeit belohnt wirst.
Wir hoffen, dass wir euch den Ablauf einer Kooperation näher bringen konnten und ihr nun sicher in eure eigenen Verhandlungen starten könnt. Viel Spaß beim Ausprobieren und viel Erfolg bei eurer eigenen Kooperation.
Euer #happykingagency-Team
2 Antworten
Sina
Hallöchen! Wieder ein toller Beitrag! Auch für mich als Teil einer Firma, die immer gerne auf Kooperation mit Bloggern setzt.
Ich erlebe leider, das von den „Bloggern“ statt einer Absage gar keine Reaktion erfolgt. Das finde ich sehr schade und wirkt zugleich unprofessionell, das wäre somit noch eine Ergänzung von der anderen Seite aus ?.
HK_Agency
Hey Sina,
danke für dein Feedback! Da stimmen wir dir auf jeden Fall zu. Ob Zu- oder Absage, es sollte immer geantwortet werden.
Am Sonntag kommt noch ein Blogpost aus Unternehmenssicht, vllt. ist das ja auch etwas für dich! 🙂